Queckweizen

[21] Queckweizen, Triticum repens, L. [Zorn, pl. med. tab. 460] mit pfriemenförmigen scharfgespitzten, vierblüthigen Blumendecken und platten Blättern eine zwei Fuß hohe Grasart mit perennirenden Wurzellohden in lockerm fruchtbarem Boden, welche im Juny blüht.[21]

Die weißen dünnen, langen, mit häutigen Scheiden an den Gelenken versehnen Wurzeln (Rad. graminis, graminis canini) sind geruchlos, aber voll eines süßen Saftes, welcher aus den gewachsenen und gestampften Wurzeln ausgepreßt (von einem Pfunde Wurzeln erhält man fünf Unzen) und sogleich (weil er sonst schnell in Gährung geräth) zur Honigdicke abgedunstet (Mellago, Melligo graminis), in wohl verstopften Flaschen im Keller aufgehoben wird, als ein sogenanntes Blut versüßendes (?) Mittel, in einer Menge oft entgegengesetzter Krankheiten bei den Aerzten fast in empirischem Gebrauche. Zu gleichem Behufe abzukochen, hebt man auch die getrockneten Wurzeln in Apotheken auf.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 2. Abt., 2. Teil, Leipzig 1799, S. 21-22.
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