Rundhohlwurzel

[82] Rundhohlwurzel, Aristolochia rotunda, L. [Zorn, pl. med. tab. 125] mit herzförmigen, stumpfen, fast stiellosen Blättern, schwachen Stengel und einzelnen Blumen, ein etwa anderthalb Fuß hohes Kraut mit perennirender Wurzel im wärmern Europa auf fettem Wiesenboden und Ackerrändern einheimisch, wo es zeitig im Frühling (in unsern Gärten aber im August) dunkelpurpurroth blüht.

Die knollige, einer Kartoffel an Größe und Gestalt ähnliche Wurzel (Rad. Aristolochiae rotundae) ist äußerlich braun,[82] runzlicht, knotig, innerlich gelblicht, von starkem, unangenehmem Geruche, und scharfem, bitterm Geschmacke. Einige halten diese, Andre die Langhohlwurzel für kräftiger, beide sind botanisch wenig verschieden, außer in der Gestalt der Wurzel. Ihre Kräfte sollen überhaupt mit denen der Langhohlwurzel übereinkommen (w.s.). Man schätzt sie in der skorbutischen Engbrüstigkeit, in der unterdrückten Monatreinigung, in der Gicht (unter den von allen bittern Mitteln in dieser Krankheit zu befürchtenden Folgen, vorzüglich bei gall- und blutreichen Personen), beim Magendrücken und zur Austreibung einiger Ausschläge. In schlafsüchtigen Krankheiten hat man sie zu Klystiren genommen, und als Pulver und Absud äußerlich in alten Geschwüren. Alle diese Lobpreisungen sind aber praktisch noch allzu unbestimmt.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 2. Abt., 2. Teil, Leipzig 1799, S. 82-83.
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