Rusma

[84] Rusma (Rusma, Depilatorium turcicum). Man knetet acht Theile ungelöschten Kalk mit warmem Wasser zu einem etwas festen Teige an, und mischt anderthalb Theile fein geriebnes Operment und einen Theil Seifenthon oder Walkererde darunter. Von dieser Masse tragen die Türken, ehe sie in das Bad gehen, etwas auf einen haarigen Theil, den sie glatt zu machen wünschen, lassen es etwa eine Minute darauf liegen, und sehen, ob die Haare abgehen; wo nicht, so bestreichen sie die Stelle nochmahls damit. Die durch dieses Gemisch entstandene Schwefelleber scheint allein der Grund der Wirkung zu seyn, da jede Schwefelleber die Haare zerstört, ohne Zumischung einer so gefährlichen Substanz, als der Arsenik ist.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 2. Abt., 2. Teil, Leipzig 1799, S. 84.
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