Schlangenlauch

[155] Schlangenlauch, Allium Scorodoprasum, L. [Zorn, pl. med. tab. 561] mit platten, gekerbten Stengelblättern, zweischneidigen Scheiden, zwiebeltragenden Dolden, und dreispitzigen Staubfäden, ein zweijähriges, auf vier Schuh hohes Zwiebelgewächs, welches überall in Gärten gezogen wird, soll in Oeland, Dänemark, Ungarn und auch in Deutschland auf sandigen Stellen wild wachsen, und blüht im July und August hell röthlich.

Die Wurzel, oder die weißröthliche Zwiebel (Rocambole, Rad. Scorodoprasi, Ophio scorodi, Allioprasi) und eben so die kleinen Zwiebelchen in dem Blumenkopfe kommen an Geschmack und Geruche dem Knoblauch sehr nahe, nur daß sie schwächer sind. Man braucht sie als Gewürz an Speisen, arzneilich aber gewöhnlich nur als Hausmittel zu allen jenen Behufen, wozu der Knoblauch angewendet wird. Auch sahe ich den mit Milch verdünnten Saft in das Ohr gebracht in katarrhalischer Taubheit hülfreich.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 2. Abt., 2. Teil, Leipzig 1799, S. 155.
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