Skordiengamander

[223] Skordiengamander, Teucrium Scordium, L. [Zorn, pl. med. tab. 36] mit länglichten, stiellosen, gezahnten, fast glatten Blättern, paarweisen, gestielten Blumen in den Blattwinkeln, und feinwolligen weitschweifigen Stengeln, ein niederligendes Kraut mit vieljähriger umherkriechender Wurzel, längs den Wassergräben und auf feuchten, sumpfigen Wiesen, wo es im July mattpurpurroth blüht.

Das Kraut (Hb. Scordii) hat einen gewürzhaften knoblauchartigen Geruch, und sehr bittern Geschmack, wovon ersterer bei längerer Aufbewahrung gelinder, lezterer aber unangenehmer wird. Es erregt Hitze, und Schweiß, und soll der Fäulniß kräftig wehren und den Magen stärken. Welche Arten von Wassersucht und Amenorrhöe es gehoben habe, ist noch dunkel. In hartnäckigen Flechten will man den Aufguß mit Nutzen innerlich gebraucht[223] haben, so wie der frische Saft und Aufguß beym kalten Brande viel Ruf erlangt hat. Das Pulver hat man in faule Geschwüre gestreut.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 2. Abt., 2. Teil, Leipzig 1799, S. 223-224.
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