Speisemorchel

[241] Speisemorchel, Phallus esculentus, L. [Schäffer, Schwämme tab. 298 bis 300] mit ovalem, am Rande angewachsenem Hute, überall zusammenlaufenden Runzeln, und dünnem Stiele, ein in alten Wäldern, vorzüglich an Kohlenmeilerstäten im Aprill und Mai anzutreffender Schwamm (Morchel, Phallus; Boletus esculentus) welcher Frisch an Fäden getrocknet einen schwachen, nicht unangenehmen besondern Geruch, und einen unmerklichen, schlüpfrigen Geschmack besitzt. Vergeblich versichert man, daß er Appetit errege und stärke; er dient gekocht, blos zum Luxus an Brühen mit mehrern Gewürzen, und mag wohl seiner Schwerverdaulichkeit ungeachtet, einige animalische Nahrung geben. Seine eignen Kräfte sind beim Trocknen vergangen, wiewohl die härtern Schwammarten auch vor sich nicht so heftige Wirkungen zu äussern pflegen.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 2. Abt., 2. Teil, Leipzig 1799, S. 241.
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