Staudenhundswürger

[273] Staudenhundswürger, Cynanchum erectum, L. [Jacquin, hort. Vindob. I. tab. 38] mit aufrechten, ausgespreitzten Stengeln, und herzförmigen, glatten Blättern, ein etwa drei Schuh hohes Kraut mit mehrjähriger Wurzel, in Syrien einheimisch, welches im Juny und July in unsern Gärten kleine gelblich weiße Blumen trägt.

Die dicken, weichen, übelriechenden Blätter (Fol. Apocyni folio subrotundo) geben einen gilblich weißen Saft von sich. Man hat von ihrer äussern Auflegung zertheilende Wirkungen wahrgenommen. Ihr Genuß tödet vierfüßige Thiere, nach vorgängiger Lähmung der Hüften. Auch der Samen zu einem Quentchen eingenommen, hat unter Zittern und Konvulsionen den Tod zuwege gebracht. Die gewiß beträchtlichen Arzneikräfte dieser Pflanze erwarten künftige Zeiten zur Prüfung.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 2. Abt., 2. Teil, Leipzig 1799, S. 273.
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