Stinkgänsefuß

[282] Stinkgänsefuß, Chenopodium Vulvaria, L. [Zorn, pl. med. tab. 508] mit unzertheilten, ganz glattrandigen, ovalrhomboidalischen Blättern, und zusammen geballten Blumen in den Blattwinkeln, ein etwa fußhohes Sommergewächs an stark gedüngten Stellen vorzüglich[282] sandigen Bodens, welches den Sommer überblüht.

Das unleidlich bockig und nach Heringslake stinkende Kraut (hb. Vulvariae, Atriplicis olidae) theilt seinen widrigen Geruch dem berührenden Finger auf lange Zeit mit, und hat einen ekelhaften Geschmack. Vorzüglich in Großbrittanien hat man ihren Gebrauch in Hysterie sehr hülfreich befunden, und man sollte billig auch in Deutschland Nutzen von dieser kräftigen Pflanze zu ziehen suchen. Die geistige Tinktur innerlich, und der Aufguß als Klystir scheinen die besten Formen zu seyn.

Die Viehärzte vertilgen mit diesem Kraute die in Geschwüren der Thiere entstandenen Insekten; es scheint ein wirksames Vertilgungsmittel mehrerer Insekten und Würmer zu seyn.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 2. Abt., 2. Teil, Leipzig 1799, S. 282-283.
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