Sumpfläusekraut

[299] Sumpfläusekraut, Pedicularis palustris, L. [Zorn, pl. med. tab. 389] mit ästigem Stengel, hahnekammartigen, mit schwieligen Punkten besetzten Blumendecken, und einer schiefen Oberlippe an den Blumen, ein etwa fußhohes Sommergewächs auf moorichten Wiesen mit purpurrothen, selten weißen Blumen im Juny.

Dieses widrig schmeckende Kraut (hb. Pedicularis aquaticae, Fistulariae) welches durch seine zwiefach gefiederten Blätter von dem Waldläusekraute (welches einfach gefiederte Blätter hat) leicht unterschieden werden kann, ist im Dekokte äusserlich zur Reinigung der Fisteln und alten Geschwüre, innerlich aber zur Heilung mancherlei Blutflüsse von unsern Vorfahren angewendet worden. Dieß aber nachzuahmen, erfordert genauere, vorgängige Erfahrungen mit dieser verdächtigen Pflanze, welche diese oberflächlichen Lobsprüche dann entbehrlich machen würden.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 2. Abt., 2. Teil, Leipzig 1799, S. 299.
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