Waldmünze

[379] Waldmünze, Mentha sylvestris, L. [Zorn, pl. med. tab. 354] mit länglichten Blumenähren, länglichten, sägeartig gezahnten, wollhaarigen, stiellosen Blättern, und Staubfäden, welche länger als die Blumenkrone sind, ein zwei Fuß hohes Kraut mit mehrjähriger Wurzel, an Gräben und Bächen, welches im July fleischfarbig blüht.

Das Kraut mit seinen über zwei Zoll langen, gespitzten, auf der obern Fläche grünen, wenig behaarten, auf der untern weißwolligen, einander gegenüber stehenden Blättern (Hb. Menthae longifoliae, s. sylvestris, Menthastri) hat einen ähnlichen Geruch als die Blumenkopfkrausemünze, der aber geistig und angenehmer, wiewohl etwas schwächer ist, und einen weniger hitzigen, aromatischen Geschmack. Man hat es wie andre Münzarten gebraucht, zu sogenannten (empirischen) Mutter und Nerven stärkenden Bädern, und es gegen Eingeweidewürmer, Engbrüstigkeit und Taubhörigkeit für hülfreich geachtet; man sieht, wie unbestimmt und unzuverlässig.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 2. Abt., 2. Teil, Leipzig 1799, S. 379.
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