Wauresede

[398] Wauresede, Reseda Luteola, L. [Flor. dan. tab. 864] mit glattrandigen, lanzetförmigen Blättern, welche an dem Grunde auf beiden Seiten mit einem Zahne besetzt sind, und vierspaltigen Blumendecken; ein auf drei Fuß hohes Sommergewächs an Wegen, bei Dörfern und auf Ackerrändern, welches im Juny gelb blüht.

Die halbzollbreiten, spannenlangen Blätter (Hb. Luteolae) besitzen, so lange die Pflanze nicht verblühet, einen äusserst bittern und sehr anhaltenden Geschmack. Die Alten banden sie zerquetscht auf die Handwurzel gegen Wechselfieber, und rühmten sie innerlich als ein Harn und Schweißtreibendes Mittel. Mir scheinen sie noch höhere, obgleich unbekannte Kräfte zu besitzen. Der Gebrauch dieses Krautes zum Gelb- und Grünfärben der Wolle ist berühmt.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 2. Abt., 2. Teil, Leipzig 1799, S. 398.
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