Weißkanehl

[425] Weißkanehl, Canella alba Murr. [Catesby Nat. hist. of Carol. II tab. 50] ein in Jamaika häufiger, auf 30 Schuh hoher Baum mit glatten lorbeerartigen Blättern, und Blüthentrauben an den Zweigspitzen.

Die von den Aesten mit Messern geschälte, einer halben Linie dicke, in fingerstarke Röhren zusammengerollte, zuweilen dickere, platte, äusserlich gilblich graue, vielfach runzliche, auf der innern Seite glatte, weiße Rinde (Canella alba, Cort. Winterani spurii) ist spröde, zerreiblich, vor sich von schwachem, beim Pülvern aber von stärkerm, gewürzhaftem Geruche und einem brennend beißenden, gewürznelkenartigen Geschmack. In der wässerigen Destillation giebt sie 1/288 dunkelgelbes, dickliches, im Wasser untersinkendes ätherisches Oel von Zimmt- und Würznelkengeruche. Man hat sie zur Stärkung für kalte schlaffe Magen und gegen Scharbock dienlich gefunden, sie aber bis auf die neuern Zeiten mit der Wintersrinde ( Gewürzwinter) verwechselt.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 2. Abt., 2. Teil, Leipzig 1799, S. 425.
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