Weißwegerich

[433] Weißwegerich, Plantago media, L. [Flor. dan. tab. 581] mit ovallanzetförmigen, feinhaarigen Blättern, zylindrischer Blumenähre, und rundem Blumenschafte; ein etwa schuhhohes Kraut mit mehrjähriger Wurzel auf dürren, thonichten Viehweiden, welches im Mai mit purpurrothen Staubfäden blüht.

Die etwas dicke, unten gleichsam abgestutzte Wurzel ist nebst den auf der Erde ausgebreiteten, weißwolligen fünfribbigen Blättern (Rad. Fol. Quinquenerviae, Plantaginis mediae) zu gleichen Absichten als der Breit- und Spitzwegerich angewendet, und als Hausmittel gegen Wechselfieber ihnen oft noch vorgezogen worden, wozu man die frischen Wurzeln und Blätter zerstampft, mit kochendem Wasser zwölf Stunden infundirt und mit zehn Tropfen Vitriolgeist vermischt (jede Gabe eine Stunde der Eintritt des Frostes getrunken), anwendete. Auch neuere Erfahrungen bestätigen diese Wirkung selbst ohne Zusatz der Vitriolsäure, aber nur bei einigen Frühlingswechselfiebern.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 2. Abt., 2. Teil, Leipzig 1799, S. 433.
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