Wildimber

[445] Wildimber, Amomum Zerumbet, L. [Zorn, pl. med. tab. 419, 420] mit nacktem Blumenschafte und länglichter, stumpfer Blüthenähre; ein in Malabar und auf den Molucken einheimisches, fünf bis sechs Schuh hohes Kraut mit perennirender Wurzel und weißer Blume, auf feuchtem Boden.

Die in neuern Zeiten unter dem Nahmen Rad. Zerumbethi vorgekommene, aber als Rad. Cassumunar, Cassumuniar, Cassuminar, Casmonac und Risagon schon in den ersten Jahrzehnten dieses Sekulums in England gebräuchliche Wurzel (Blockzittwer) bekömmt man aus Ostindien in Scheiben, öfterer in die Queer als in die Länge zerschnitten, etwa von der Dicke eines Fingers, äusserlich graubraun, mit erhabnen Ringen besetzt, innerlich gelblich, von harter und zäher Textur, von einem der Zittwerwurzel ähnlichen, gewürzhaften Geruche, und aromatisch beißenden, doch bitterern Geschmacke und von etwa 1/85 ätherischem Oele an Gehalte.[445]

Als Nerven stärkendes und Magenmittel scheint sie vor Ingber und Zittwerwurzel nichts Ausgezeichnetes zu haben. Die Gabe ist 15 Gran in Pulver.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 2. Abt., 2. Teil, Leipzig 1799, S. 445-446.
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