Wirbeldostbettpfoste

[449] [449] Wirbeldostbettpfoste, Clinopodium vulgare, L. [Zorn, pl. med. tab. 413] mit rundlichten, rauhen Blumenköpfchen, und borstenförmigen Deckblättchen; ein an felsicht steinichten Hügeln, vorzüglich im Hauholze und an sonnichten Stellen in Gebüschen, besonders an ihren Rändern wohnendes, etwa anderthalb Fuß hohes Kraut mit mehrjähriger Wurzel, welches im July oder August röthlich blüht.

Das Kraut mit den vierkantigen, steifen Stengeln und den wenig gekerbten, an Gestalt denen des Quendelthymians ähnlichen Blättern (Hb. Clinopodii arvensis, Ocymi sylvestris), welches einen schärflicht bitterlichen Geschmack und einen angenehmen, aromatischen, einigermasen quendelartigen Geruch hat, besitzt erhitzende (übrigens aber sehr unbekannte) Kräfte und soll mit Wein genommen in Melancholie Dienste geleistet haben, wovon die Bestätigung zu erwarten.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 2. Abt., 2. Teil, Leipzig 1799, S. 449-450.
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