Zaunkönig

[467] Zaunkönig, Motacilla Troglodytes, L. [Frisch, Vögel. tab. 24, fig. 3] von grauer Farbe, und wellenartig schwarz und grau gebänderten Flügeln; ein kaum vier Zoll langer, etwa drei Quentchen wiegender Vogel[467] mit stets aufrechtem Schwanze, welcher das ganze Jahr hindurch von schönem Gesange, in schnellem, niederm, kurzem Fluge, durch dichte Hecken und enge Mauerlöcher nach seiner Nahrung, den Würmern schlüpft und daselbst zweimahl im Jahre (nach Andern blos im Mai) sein Nest in Gestalt eines aufrecht stehenden Eies, oben zugebauet, ausserlich aus Moos, innerlich aus Federn verfertigt, an der Seite mit einem kleinen Loche zum Eingange, worin er oft über neun röthlich gesprenkelte, weiße Eier ausbrütet.

Die Alten dörrten dieses zu bessern Zwecken von der Natur geschaffene, niedliche Thier (Regulus ustus) und gaben das Pulver von einem ganzen Vogel als ein (gewiß nicht dienliches) Mittel gegen Nierengries und zur Beförderung des Harnes ein.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Apothekerlexikon. 2. Abt., 2. Teil, Leipzig 1799, S. 467-468.
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