§. [192] 137.

Je mässiger, bis zu einer gewissen Masse, die Gaben einer zu solchen Versuchen bestimmten Arznei sind, – vorausgesetzt, dass man die Beobachtung durch die Wahl einer Wahrheit liebenden, in jeder Rücksicht gemässigten, feinfühligen Person, die die gespanntetste Aufmerksamkeit auf sich richtet, zu erleichtern sich bestrebt – desto deutlicher kommen die Erstwirkungen, und bloss diese, als die wissenswürdigsten, hervor, und keine Nachwirkungen oder Gegenwirkungen des Lebenskraft. Bei übermässig grossen Gaben hingegen kommen nicht allein mehre Nachwirkungen unter den Symptomen mit vor, sondern die Erstwirkungen treten auch in so verwirrter Eile und mit solcher Heftigkeit auf, dass sich nichts genau beobachten lässt; die Gefahr derselben nicht einmal zu erwähnen, die demjenigen, welcher Achtung gegen die Menschheit hat, und auch den Geringsten[192] im Volke für seinen Bruder schätzt, nicht gleichgültig seyn kann.


Quelle:
Samuel Hahnemann: Organon der Heilkunst. Dresden, Leipzig 51833, S. 192-193.
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