§. [289] 281.

Jeder Kranke ist besonders im Punkte seiner Krankheit von den arzneikräftigen, durch Wirkungs-Aehnlichkeit[289] passenden Potenzen unglaublich umstimmbar, und es giebt keinen, auch noch so robusten, selbst nur mit einem chronischen, oder sogenannten Local-Uebel behafteten Menschen, welcher in dem leidenden Theile nicht bald die erwünschteste Veränderung spürte, wenn er die hülfreiche, homöopathisch angemessene Arznei in der erdenklich kleinsten Gabe eingenommen, welcher, mit einem Worte, nicht weit mehr dadurch in seinem Befinden umgestimmt werden sollte, als der einen Tag alte, aber gesunde Säugling von ihr. Wie nichtsbedeutend und lächerlich ist also der bloss theoretische Unglaube gegen diese nie fehlenden, untrüglichen Erfahrungs-Beweise!


Quelle:
Samuel Hahnemann: Organon der Heilkunst. Dresden, Leipzig 51833, S. 289-290.
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