Zwölftes Kapitel

Auf dem Markt.

[61] Es ist gegen den guten Ton, auf dem Markte weniger Pfennige wegen übermäßig zu handeln.

Eine Dame soll sich für Marktgänge anständig und nett, aber einfach kleiden.

Es ist taktlos, die auf dem Markt ausgestellten Eßwaren anzutasten.

Es paßt sich nicht, etwas zurückzulegen, was man bereits im Korb gehabt hat.

Man suche möglichst regelmäßig bei demselben Händler zu kaufen.

Man lasse sich in keinen Streit mit den Verkäufern ein, weil diese meist sehr unhöflich sind, lieber trage man einen Schaden.

Grobe Äußerungen der Verkäufer überhöre man, man erwidere sie nicht.

Obst, welches man gekostet hat, bezahle man, besonders wenn man on der Verkaufsstelle nichts zu kaufen gedenkt.[61]

Quelle:
Kallmann, Emma: Der gute Ton. Berlin 1926, S. 61-62.
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