Reisen

[206] Das Jahr 1908 verging unter einer Reihe größerer und kleinerer Reisen, die unseren Sammlungen keine besonders nennenswerten Bereicherungen brachten, auf denen ich aber reiches Material zum Abschluß meiner Publikationen über italienische Bronzestatuetten der Renaissance und über die Anfänge der Majolikakunst in Italien sammeln konnte, und auf denen ich[206] mich über die Einrichtungen der Völkerkundesammlungen zu orientieren suchte. Da ich sie gemeinsam mit meinem Freunde Harck oder mit meiner Tochter Marie und meiner Nichte Elisabeth Rimpau machte, boten mir diese Reisen das besondere Vergnügen, mit der Jugend Kunstwerke noch einmal frisch zu genießen, die mir sonst schon zu alte Bekannte geworden waren. Einen köstlichen Genuß hatten wir auf der Rückreise durch einen mehrtägigen Besuch bei der kunstsinnigen Fürstin von Thurn und Taxis auf Schloß Duino, dessen Lage und Aussicht nur von wenigen Punkten Europas übertroffen wird. –

Quelle:
Bode, Wilhelm von: Mein Leben. 2 Bde, 2. Band. Berlin 1930, S. 206-207.
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