256 [211] Schreiben an eine Absenderin von Liebesgaben

30.5.1915


Ihre Bitte, Ihnen gelegentlich eine Skizze zu senden, werde ich kaum erfüllen können. Ich zeichne heraußen gar nicht. Ich zeichne und male nie vor der Natur, sondern lediglich aus dem Gedächtnis oder mehr: aus der Phantasie, Formkompositionen, ähnlich wohl, wie ein Musiker schafft. Zu all den Dingen hab ich aber keine Ruhe und Sammlung hier, – das kann erst nach dem Kriege wiederkommen; jetzt hat man anderes zu tun.

Quelle:
Franz Marc: Briefe, Schriften, Aufzeichnungen. Leipzig: Gustav Kiepenheuer, 1989, S. 211-212.
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