〈11. Aufzeichnung in Skizzenbuch XXXI*

Das Gewitter schrie

Ich trat in das Haus und sah alles

Eine [große] rote Frau; schwarze Kätzchen [spielten] auf dem grünen Tisch

– Gellaa, der Blitz verzehrte das Gefährt – die Kätzchen spielten mit der Frau, die lächelte – ach ach [das arme] Mann und Pferd sind [ist] tot [Der Mann weint] [Himmel] der Engel der Furcht schlägt an die Fenster; [die arme Frau] ich sah das rote Herz der Frau zittern und schwarze Kätzchen auf dem grünen Tisch – was ist das [?], rot und schwarz und grün? geben drei Farben einen Gedanken? Wenn man dem Rot die [Gesta] Form des Herzens gibt, dem Schwarz die Form [eines drei ineinander verschlungener] kleiner Kätzchen dem Grün die Form [eines großen flachen Vierecks? ...] des Vierecks

Ich will diesen Gedanken denken.

Das rote Herz der Frau zerbricht

aus ihm [kommt] strömt ein roter [Blut ...] [Blutstreifen] Blutstrom [quer durch den Himmel] in den Bach der fließt nun rot durch grüne Wiesen auf denen weiden schwarze Schafe.

Das Gewitter hat seine Hand von der Erde gezogen.

Der blaue [?] Himmel [s...] glotzt wie ein riesiges Glasauge auf die Scenerie [von] Rot, Grün, Schwarz, ist dieser Gedanke nicht schrecklich? [...] Versteht Ihr, was die Maler malen?[116]


* Aufzeichnung in Skizzenbuch

XXXI: Expressionistische Prosa (1913)

Maschinenschriftliche Kopie des Herausgebers von 1948 nach dem inzwischen verschollenen Original (Skizzenbuch aufgelöst)

Unveröffentlicht


Quelle:
Franz Marc: Schriften. Köln: DuMont, 1978.
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