ἀ-μαθής

[114] ἀ-μαθής, ές, 1) zuerst Her. 1, 33, der nichts gelernt hat, ohne wissenschaftliche Bildung, Plat. Euthyd. 276 b, wo die Bdtg von unwissend und dumm verwechselt werden; dem σοφός entgegengesetzt, Conv. 204 a; dem γνωμονικός, Rep. V, 467 c; neben ἀνόητος, was allgemeiner den rohen, dummen bezeichnet, Tim. Locr. 104 e; Tim. 92 b; Ar. Nub. 492 vrbdt ἀμαϑὴς καὶ βάρβαρος; τινός, Thuc. 4, 41 u. sonst, περί τινος, Plat. Eryx. 394 e; aber ἀμαϑέστερον καὶ σαφέστερον εἰπέ, ohne gelehrte Künstelei, schlichter u. deutlicher, Ar. Ran. 1441, was nach Suid. sprichwörtlich wurde; ἀτεχνότεροι καὶ ἀμαϑέστεροι πρός τι, ungelehriger, ungeschickter. Die attische Urbanität braucht es für ἀγροῖκος, etwa wie unser ungebildet, Dem. Lept. 119, von dem, der schicklicher Weise etwas nicht hätte sagen sollen; vgl. Hipp. mai. 290 d. – 2) pass., ungekannt, Eur. Ion 916. – Adv. ἀμαϑῶς, ἔχειν τινός Ael. N. A. 6, 5; unerwartet, Thuc. 1, 140; bei Ar. Lys. 1117 dem οἰκείως entgegenstehend, roh.

Quelle:
Wilhelm Pape: Handwörterbuch der griechischen Sprache. Braunschweig 31914, Band 1, S. 114.
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