ἄπιος [2]

[291] ἄπιος (ἀπό), fern, entlegen, Hom. viermal, ἐξ ἀπίης γαίης Iliad. 3, 49 Od. 16, 18, τηλόϑεν ἐξ ἀπίης γαίης Iliad. 1, 270 Od. 7, 25, wo τηλόϑεν mit ἐξ ἀπ. γ. παραλλήλως steht. In der Ilias verstanden nach Aristarch die νεώτεροι fälschlich ἀπ. γ. als Eigennamen des Peloponnes, welche Ansicht Aristarch durch die Stellen der Od. widerlegte, s. Scholl. Aristonic. Iliad. 1, 270. 3, 49 Od. 7, 25 Apoll. lex. Hom. 38, 24 Hesych. Strab. 8, 371 Eustath. Iliad. 1, 270. 3, 49 Od. 7, 25. 16, 18. Unter den νεωτέροις versteht Aristarch niemals die Alexandriner, sondern stets ältere Auctoren, bes. Dichter aus den Zeiten unmittelbar nach Hom. bis ins fünfte Jahrh. v. Chr. Hier sind höchst wahrscheinl. die νεώτεροι Aeschyl. u. Sophocl., welche Suppl. 260. 117. 127 u. O. Col. 1303 dem Peloponnes den Eigennamen Ἀπία (γῆ) ertheilen. Daß Aeschyl. den Namen auf einen alten König Apis zurückführt (vgl. Paus. 2, 5), thut nichts zur Sache; ebensowenig der Umstand, daß bei Hom. das α in ἀπίης kurz ist, bei Aesch. u. Soph. in Ἀπία lang; man scheint auf die Quantität kein Gewicht gelegt zu haben; denn Soph. gebraucht auch O. C. 1685 in ἀπίαν γᾶν, wo ἀπίαν »weit entfernt« heißt (s. Scholl. Soph.), das α lang, und umgekehrt Rhianus ap. Steph. Byz. s. v. Ἀπία Eust. D. Per. 414 gebraucht in Ἀπίην, was entschieden Name des Peloponnes sein soll, das α kurz, unmittelbar neben dem Königsnamen Ἆπις u. dem Volksnamen Ἀπιδονῆας mit langem α: τοῦ δὲ κλυτὸς ἐκγένετ' Ἆπις, ὅς ῥ' Απίην ἐφάτιξε καὶ ἀνέρας Ἀπιδανῆας (Meinek. Anall. Alexandr. p. 182 sq). Lang ist das α auch bei Theocrit. 25, 183 κατ' Ἀπίδα, wo Ἀπίς Name des Peloponnes ist. Vgl. Buttmann Lexil. I, 67 ff.

Quelle:
Wilhelm Pape: Handwörterbuch der griechischen Sprache. Braunschweig 31914, Band 1, S. 291.
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