βοῦς

[459] βοῦς, gen. βοός, nach B. A. 84 u. 1196 bei Aesch. und Soph. auch βοῠ; acc. βο ῠν, seltener βόα, Phil. Th. (IX. 255); dor. βῶς, βῶν; plur. βόες, selten βοῠς; βοῶν, zsgz. βῶν, Hes. Th. 983; βουσί, p. βόεσσι, auch βοσί, Antiphil. 30 (VII, 622), dor. βωσί; acc. βοῠς, dor. βῶς; Hom. βοῠς, βοός, βοῠν, βῶν Iliad. 7, 238; βόε Iliad. 13, 703 Odyss. 13, 32; βόες, βοῶν, βόεσσι (ν), βουσί (ν), βόας, βοῠς; – ὁ, ἡ; – 1) Stier, Kuh, übh. Rind, gew. wenn das Geschlecht nicht besonders bezeichnet werden soll, fem., bes. auch collectiv. ἡ βοῠς. Th. Mag.; im plur. aber auch masc.: das Geschlecht ausdrücklich bezeichnet Hom. βοῠν ἄρσενα Iliad. 7, 314 Odyss. 19, 420, βόας ἄρσενας Iliad. 20, 495, ταύροιο βοός Iliad. 17, 389. – 2) ἡ βοῠς, der rindslederne S child; Hom. Iliad. 7, 238 οἶδ' ἐπὶ δεξιά, οἶδ' ἐπ' ἀριστερὰ νωμῆσαι βῶν ἀζαλέην, τό μοί ἐστι ταλαύρινον πολεμίζειν, τό statt ἥ; Scholl. Aristonic. vs. 239 ἡ διπλῆ, ὅτι τὴν ἀσπίδα ξηρὰν λέγει βῶν διὰ τὸ ἐκ βοείων εἶναιδερμάτων· καὶ ὅτι προτάξας ϑηλυκὸν οὐδέτερον ἐπήνεγκεν, τό μοί ἐστι, πρὸς τὸ σημαινόμενον, ὡς »νεφέλη δέ μιν, τὸ μὲν οὔποτε (Odyss. 12, 74)«. τὸ δὲ ταλαύρινον παρῆκται, εὔτολμον· οὐ γὰρ ἡ ῥινὸς ἔγκειται, ὡς ᾠήϑησάν τινες; Scholl. Didym. βῶν: οὕτως αἱ Ἀριστάρχου βῶν σὺν τῷ ν. ἡ Ἀριστοφάνους βοῠν. τινὲς δὲ ἔξω τοῠ ν βῶ, καὶ μήποτε πιϑανῶς, ἀντὶ τοῠ βόα; dies Letzte ist Aristarchs Urtheil, nicht das des Didymus; Aristarch war also geneigt, die Form βῶ, contrahirt aus βόα, für die beste zu halten; Scholl. V αἱ Ἀριστάρχου βῶν, ἡ Ἀριστοφάνους βοῦν, ἡ Ἡρωδιανοῠ βῶ, ὡς Βορέαο »Βορέω ὑπ' ἰωγῇ (Odyss. 14, 533)«. ἐν τοῖς παλαιοῖς ἐγέγραπτο βον, ὅπερ οὐκ ἐνόησαν οἱ διορϑωταί. Iliad. 12, 105, οἱ δ' ἐπεὶ ἀλλήλους ἄραρον τυκτῇσι βόεσσιν, mit den Schilden; Scholl. Aristonic. σημειοῠνταί τινες, ὅτι βόας τὰς ἀσπίδας εἴρηκεν; 12, 137 οἱ δ' ἰϑὺς πρὸς τεῖχος ἐύδμητον, βόας αὔας ὑψόσ' ἀνασχόμενοι, ἔκιον, Scholl. Aristonic. ἡ διπλῆ, ὅτι οὕτως τὰς ἀσπίδας βόας αὔας; 16, 636 ἃς τῶν ὤρνυτο δοῠπος ἀπὸ χϑονὸς εὐρυοδείης χαλκοῦ τε ῥινοῠ τε βοῶν τ' εὐποιητάων; Scholl. Aristonic. ἡ διπλῆ, ὅτι προειπὼν ῥινοῠ τε, ὡς ἕτερόν τι διάφορον συμπλέκει βοῶν τε· καὶ ἤτοι ἐξ ἐπαναλήψεως νοητέον λέγεσϑαι τὸ αὐτό, ὡς »πυκνοὶ καὶ ϑαμέες (Odyss. 12, 92)« καὶ »πόλεμόν τε μάχην τε (Iliad. 16, 251)«· ἢ τὸν τέ σύνδεσμον περιττὸν νομιστέον. ἵν' ᾖ ῥινοῠ βοῶν, τουτέστι τῶν ἀσπίδων; Scholl. Didym. ἄμεινον εἶχε, φησὶν ὁ Ἀρίσταρχος, εἰ ἐγέγραπτο βοῶνεὐποιητάων, ἔξω τοῠ τέ συνδέσμου, ἵν' ᾖ ῥινὸς βοῶν; anderes Scholl. Didym. ἐν δέ τισιν εὕρομεν ῥινῶν τε βοῶν τε κατὰ τὸ πληϑυντικόν. Vgl. Apollon. Lex. Homer. p. 52, 2. 26. 53, 25. – Bei Xen. An. 5, 4, 12 ist der Homerische Sprachgebrauch noch weiter fortgebildet, ἔχοντες γέῤῥα πάντες λευκῶν βοῶν δασέα; von Schuhzeug ist die Rede An. 4, 5, 14 καὶ γὰρ ἦσαν, ἐπειδὴ ἀπέλιπε τὰ ἀρχαῖα ὑποδήματα, καρβάτιναι αὐτοῖς πεποιημέναι ἐκ τῶν νεοδάρτων βοῶν; also βοῠς geradezu = Rindshaut. – 3) übertr., von einem dummen Menschen, Machon bei Ath. VIII, 349 c. Bei Aesch. Ag. 1117 ἡ βοῦς für »Weib«; vgl. Pind. P. 4, 142. – 4) ein Seefisch, Arist. H. A. 5, 4. 6, 2. – 5) die Näthe im Kleide, Poll. 7, 65. – Sprichwörtlich, βοῦς ἐπὶ γλώττῃ, von denen, welchen die Zunge durch Geld (in alten Zeiten mit dem Gepräge eines Stieres, Plut. Thes. 25) gebunden, die bestochen sind, übh. die zu schweigen genöthigt sind, vgl. βαίνω, Theogn. 793; Aesch. Ag. 36.

Quelle:
Wilhelm Pape: Handwörterbuch der griechischen Sprache. Braunschweig 31914, Band 1, S. 459.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika

Buchempfehlung

Neukirch, Benjamin

Gedichte und Satiren

Gedichte und Satiren

»Es giebet viel Leute/ welche die deutsche poesie so hoch erheben/ als ob sie nach allen stücken vollkommen wäre; Hingegen hat es auch andere/ welche sie gantz erniedrigen/ und nichts geschmacktes daran finden/ als die reimen. Beyde sind von ihren vorurtheilen sehr eingenommen. Denn wie sich die ersten um nichts bekümmern/ als was auff ihrem eignen miste gewachsen: Also verachten die andern alles/ was nicht seinen ursprung aus Franckreich hat. Summa: es gehet ihnen/ wie den kleidernarren/ deren etliche alles alte/die andern alles neue für zierlich halten; ungeachtet sie selbst nicht wissen/ was in einem oder dem andern gutes stecket.« B.N.

162 Seiten, 8.80 Euro

Im Buch blättern
Ansehen bei Amazon

Buchempfehlung

Große Erzählungen der Hochromantik

Große Erzählungen der Hochromantik

Zwischen 1804 und 1815 ist Heidelberg das intellektuelle Zentrum einer Bewegung, die sich von dort aus in der Welt verbreitet. Individuelles Erleben von Idylle und Harmonie, die Innerlichkeit der Seele sind die zentralen Themen der Hochromantik als Gegenbewegung zur von der Antike inspirierten Klassik und der vernunftgetriebenen Aufklärung. Acht der ganz großen Erzählungen der Hochromantik hat Michael Holzinger für diese Leseausgabe zusammengestellt.

390 Seiten, 19.80 Euro

Ansehen bei Amazon