εἰ μή

[730] εἰ μή, wenn nicht, wo nicht, von Hom. an überall, sowohl mit dem indic. als mit dem optat. in den unter εἰ angegebenen Bdtgn; πότ', εἰ μὴ νῠν, ἀμφὶ λίταν' ἕξομεν Aesch. Spt. 98; oft ironisch, es sei denn daß, es müßte denn, nisi forte. – Auch ohne Verbum, außer; Od. 12, 326; εἰ μὴ ὅσον, außer daß, Her. 1, 45. 2, 73; οἱ Λακεδαιμόνιοι οὐκ ἐκώλυον εἰ μὴ ἐπὶ βραχύ Thuc. 1, 118; οὐχ ὁρῶντες οὐδέν, εἰ μὴ τῆς δίκης τὴν ἠλύγην Ar. Ach. 684. Zuweilen tritt ein zweites εἰ hinzu, nisi si, οὐ γὰρ τὸ ἑαυτῶν ἕκαστοι ἀσπάζονται εἰ μὴ εἴ τις τὸ ἀγαϑὸν οἰκεῖον καλεῖ Plat. Conv. 205 e; Gorg. 480 b u. öfter. – Εἰ δὲ μή, wenn aber nicht, wo nicht, ϑήλεια γὰρ φρήν· εἰ δὲ μή, τάχ' εἴσεται Aesch. Ch. 303; Plat. u. A. gew. nach bejahenden Sätzen, um diese aufzuheben; seltener nach negativen Sätzen, πρὸς τῶν ϑεῶν μὴ οὕτω λέγε· εἰ δὲ μή, οὐ ϑαρσοῠντά με ἕξεις, wo nicht, d. h. wenn du doch so sprichst, Xen. Cyr. 3, 1, 35; vgl. Her. 6, 56; Heindorf zu Plat. Hipp. 285 e. Ueber εἰ μὴ διά vgl. διά. In den anderen Vrbdgn, wie εἰ μὴ ἄρα, εἰ μή περ ἄρα, behalten die einzelnen Partikeln ihre eigentliche Bdtg.

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Wilhelm Pape: Handwörterbuch der griechischen Sprache. Braunschweig 31914, Band 1, S. 730.
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