πέπλος

[560] πέπλος, (nach Einigen von πετάννυμι, nach Andern von πέλλα, Beides unwahrscheinlich), bei sp. D. auch mit dem heterogenischen Plural τὰ πέπλα, – 1) ursprünglich jedes gewebte Tuch, Decke, ἀμφὶ δὲ πέπλοι πέπτανται, um den Wagen, Il. 5, 194; ein Aschengefäß zu umhüllen, 24, 796; ein Teppich, über Stühle zu breiten, Od. 7, 96; vgl. Jac. Achill. Tat. p. 404 u. Poll. 7, 50. – Bes. ein faltenreiches, großes Gewand vom feinsten Zeuge, das, über die übrige Bekleidung geworfen, den ganzen Leib umhüllte; bei Hom. nur von Frauen gebraucht; ἑανός, ποικίλος, gestickt, Iliad. 5, 734; πορφύρεοι, μαλακοί, 24, 796; λεπτοί, ἐΰννητοι, Od. 7, 96, vgl. 18, 292 ff.; Pind. P. 9, 124; oft bei den Tragg.; πρόστερνοι στολμοὶ πέπλων, Aesch. Ch. 30; auch vom Gewande der Männer, Pers. 460. 987. 1017, wo lange persische Gewänder bezeichnet sind; vgl. Xen. Cyr. 3, 1, 13, ein Prunkkleid; εὐυφής, Soph. Trach. 599, u. öfter in diesem Stücke vom Gewande des Herakles; eben so bei Eur. oft, vgl. Cycl. 301; Theocr. 7, 17; Ar. u. in Prosa; ὁ πέπλος μεστὸς τῶν τοιούτων ποικιλμάτων, Plat. Euthyphr. 6 c; Xen. Cyr. 5, 1, 6 bedeckt der weibliche πέπλος Kopf, Gesicht und Hände. – Besonders berühmt war der prachtvoll gestickte πέπλος der Athene, der in Athen am Panathenäenfest zur Schau herumgetragen wurde, vgl. Batrach. 182 ff; Virg. Cir. 21, u. Winkelmann's Werke V p. 26. – 2) wegen der Aehnlichkeit hieß so auch das Darmfell, Netz, sonst δημός, Orph. Arg. 310. – 3) eine Pflanze, eine Wolfsmilchart, Diosc., euphorbia peplus, Linn. – Vgl. πέπλιον u. πεπλίς.

Quelle:
Wilhelm Pape: Handwörterbuch der griechischen Sprache. Braunschweig 31914, Band 2, S. 560.
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