ὕαλος

[1168] ὕαλος, , urspr. ein jeder helle, glasartig durchsichtige Stein; vom Steinsalz od. Alabaster, bei Her. 3, 24; eben so vom Bergkrystall, vom Bernstein u. dgl.; bes. von durchsichtigen Harzen u. Gummiarten. Später gew. das Glas, das zu Herodots Zeit noch χυτὴ λίϑος, gegossener Stein hieß, vgl. ἀρτήματα λίϑινα χυτά, Her. 2, 69; Epinic. bei Ath. X, 432 c; Plat. Tim. 61 b, wie Strab. XIV, 758; ὑπὸ γλαυκῆς ὑάλου κλειομένην νάρδον, Antiphil. 6 (VI, 250). – Ein Brennspiegel, wahrscheinlich von Krystall, λίϑος διαφανής, ἀφ' ἷς τὸ πῦρ ἅπτουσι, Ar. Nubb. 758; vgl. Plin. H. N. 3, 67. 37, 10, wo auch gläserne, mit Wasser gefüllte Kugeln zu solchem Gebrauch erwähnt werden, u. σκάφιον. – Spätere Schriftsteller haben auch ὕελος, ἡ u. , vgl. Lob. Phryn. 309; B. A. 68, 22; bei Her. schwanken die mss. zwischen beiden Formen. – Am richtigsten von ὕω abzuleiten, eigtl. das Wasserähnliche, Durchsichtige bezeichnend.

Quelle:
Wilhelm Pape: Handwörterbuch der griechischen Sprache. Braunschweig 31914, Band 2, S. 1168.
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