ὕδωρ

[1175] ὕδωρ, τό, gen. ὕδατος, dat. ep. auch ὕδει, Hes. O. 61, wozu Callim. fr. 466 den nom. ὕδος gemacht hat (ὕω), das Wasser, eigtl. Regenwasser, wie Il. 16, 385 u. Pind. οὐρανίων ὑδάτων ὀμβρίων, παίδων Νεφέλας, Ol. 10, 2; u. so auch später, ὗσαι ὕδατι Her. 1, 87; γίγνεται, ἐπιγίγνεται ὕδωρ, 8, 12. 13; τὸ ὕδωρ τὸ γιγνόμενον τῆς νυκ τός, Thuc. 2, 5, vgl. 4, 75; τῶν ἐκ Διὸς ὑδάτων, Plat. Legg. VI, 761 a; τοῖς Διὸς ὕδασι χρώμενος, Critia. 113 e; auch ὑδωρ ἐξ οὐρανοῠ πολὺ ἦν, Xen. An. 4, 2, 2; vgl. Thuc. 2, 77; Arr. An. 3, 3, 6; dah. Ζεύς od. ὁ ϑεὸς ποιεῖ ὑδωρ, macht Wasser, läßt regnen, Ar. Vesp. 261; u. absol. ὕδατα ποιεῖ, es macht Wasser, regnet, Theophr.; ὕδατα ἀστραπαῖα, Gewitterregen, Plut. Symp. 4, 2, 1. – Quell- u. Flußwasser; Καφισίων ὑδάτων, Pind. Ol. 14, 1; Διρκαίων, P. 9, 88, wie Aesch. Spt. 289 u. sonst; – Meerwasser; πλατὺ ὕδωρ, Her. 2, 108; ἁλμ υρόν, Thuc. 4, 26; – ganz allgemein, im Ggstz von γῆ, Aesch. Suppl. 23 u. A.; – τὸ κατὰ χειρὸς ὕδωρ, Waschwasser (= χέρνιψ). zum Waschen der Hände vor der Mahlzeit, Ar. Vesp. 1216, vgl. Av. 464. – Sprichwörtlich ἐν ὕδατι γράφειν, Plat. Phaedr. 276 c; καϑ' ὕδατος γράφειν, Luc. catapl. 21. – In der Vbdg ἐν ὕδατι βρέχεσϑαι, Her. 3, 104, für Schweiß, unser »wie aus dem Wasser gezogen sein«. – Bei den att. Rednern bes. das Wasser der Wasseruhr, wonach dem vor Gericht Sprechenden die Zeit zugemessen wurde; dah. πρὸς τὸ αὐτὸ ὕδωρ εἰπεῖν, in derselben Redezeit vortragen, Dem. 27, 12; πᾶν ὕδωρ ἀναλώσωμεν, Din. 2, 6; τὸ ὕδωρ τοῖς ἄλλοις κατηγόροις παρόλλυμι, 1, 114; ἐν μικρῷ μέρει τοῦ παντὸς ὕδατος, in einem kleinen Theile der ganzen Redezeit, Dem. 29, 9; ἐν τῷ ἐμῷ ὕδατι, in der mir durch die Wasseruhr zugemessenen Zeit, 18, 139; ἐὰν τὸ ὕδωρ ἐγχωρῇ, wenn die Zeit ausreicht, 44, 45; Plat. sagt κατεπείγει γὰρ ὕδωρ ῥέον, Theaet. 172 d, πρὸς ὕδωρ σμικρόν 201 b. – Den plur. ὕδατα hat Hom. nur Od. 13, 109; bei den Folgdn, wie Her. 4, 140, häufiger, von allen großen oder fließenden Gewässern. – [Υ wird von Hom. an in der Hebung des Hexameters in allen Casus häufig lang gebraucht, u. so auch in den abgeleiteten Wörtern, bei den Att. ist es aber wieder kurz.]

Quelle:
Wilhelm Pape: Handwörterbuch der griechischen Sprache. Braunschweig 31914, Band 2, S. 1175.
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