Kapitel XXXIII.
De physiognomia
oder
Von der Weissagung aus der äusserlichen Statur des Leibes

[138] Unter diesen hat die Physiognomie der Natur als ihrem Führer gefolget, welche dafür hält, dass nach dem Ansehn des ganzen Leibes man des Menschen Glück mit scheinbaren Zeichen und Signis erforschen könnte, nämlich, ob einer saturnisch oder jovialisch oder martialisch oder solarisch oder venerisch oder merkurialisch oder lunarisch wäre; aus dessen Gestalt des Leibes stellen sie dem Menschen die Nativität, und aus den Affekten, wie sie sagen, kommen sie allmählich zu den Ursachen und astrologischen Weissagungen, aus welchen sie hernach herschwatzen, was ihnen beliebet.[138]

Quelle:
Agrippa von Nettesheim: Die Eitelkeit und Unsicherheit der Wissenschaften und die Verteidigungsschrift. München 1913, Band 1, S. 138-139.
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