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[101] Die Kuh in Vers 1 ist das (weibliche) Reibholz, in welches der alte Agni eindringt und dann daraus (als Sohn seiner selbst) erzeugt wird.
1. Die Kuh empfängt den lieben Saft des alten,
und aus der Trächt'gen kommt der Sohn geschritten;
In hellen Bahnen fährt empor den Glanz er,
des Frühroths Loblied weckte auf die Ritter.
2. Euch fahren her nach Brauch die schöngeschirrten,
wie Aeltern stehn die Säulen aufgerichtet;
O kommt, verscheucht von uns des Diebes Anschlag,
Genuss verschafften wir euch, kommt herbei denn.
3. Mit gutgeschirrten Rossen, schnellem Wagen,
o Wunderbare, hört den Schall des Presssteins,
Warum doch nennen euch die alten Sänger
die schnellsten Helfer in der Noth, o Ritter?
4. Gedenkt an uns und kommet stets in Eile;
euch Ritter rufen alle Menschenkinder;
Denn diese milchgemischten Tränke reichten
sie euch wie Freunde bei des Morgens Anbruch.
5. Durch viele Räume drang zu euch, o Ritter,
der Lobgesang, o mächt'ge, bei den Menschen;
O kommt zu uns auf gottbetretnen Pfaden;
hier stehn bereit euch süsse Tränk', o schöne.
6. Alt ist die Gunst und heilvoll eure Freundschaft,
und, Männer, eur Geschenk beim Stamm des Dschahnu;
Erneuen wollen wir die holde Freundschaft
und uns am Meth gemeinsam nun berauschen.
7. Vereint, o Ritter, mit dem Vaju trinket,
ihr jungen starken mit den Vielgespannen;
Den Somasaft, der gestern gor, o biedre,
die Thau ihr spendet, holden Sinns geniessend.[101]
8. Euch flossen rings, o Ritter, reiche Tränke,
mit Liederklang sich mischend, unversieglich;
Eur heil'ger Wagen läuft, von Somasteinen
beeilt, in einem Tag um Erd' und Himmel.
9. Euch ist gebraut der süsseste, o Ritter,
den Soma trinkt, und kommt zu unserm Hause
Mit eurem Wagen, der viel Schönes wirket,
und gerne kommt zum Stelldichein des Pressers.