IV, 54. [350.] An Savitar.

[158] 1. Gott Savitar ist hoch zu ehren nun von uns,

zu rühmen heut am Tage von der Männerschar,

Er, welcher Schätze austheilt an die Sterblichen,

damit er jetzt das beste Gut ertheile uns.

2. Denn du zuerst verschaffst der heil'gen Götterschar

Unsterblichkeit, o Savitar, als höchstes Theil,

Und dann erschliessest dem Geschlecht der Menschen du

als ihren Antheil Leben, das auf Leben folgt.

3. Was thöricht wir verübten an der Götter Stamm

mit schwacher Kraft und mit Gewalt nach Menschenart,

O Savitar, an Göttern und an Menschen auch,

bei alle dem befreie du uns von der Schuld.

4. Untilgbar ist dies Werk des Gottes Savitar,

durch das er stets die ganze Welt erhalten wird,

Was schönen Fingers rings er auf der Erde Kreis,

im Raum des Himmels schaffet, das ist recht sein Werk.

5. Den hohen Bergen theilst du Indra's Scharen zu,

und schaffest ihnen wohnungsreiche Sitze dort,

Wie immer sich vertheilten auch die eilenden,

so stehn sie deinem Antrieb stets, o Savitar.

(6. siehe Anhang.)

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1876, [Nachdruck 1990], Teil 1, S. 158.
Lizenz: