V, 73. [427.] An die Ritter.

[218] 1. Wenn heut ihr in der Ferne seid,

wenn nahe, vielgeniessende,

Wenn vielfach weilend, Ritter ihr,

wenn in der Luft, so kommet her.

2. Hier diese vielerscheinenden,

viel Wunder mit sich führenden;

Die schnellen bitt' ich voll Begier,

die stärksten lad' ich zum Genuss.

3. Ihr habt des Wagens eines Rad

zur Pracht das prächt'ge hergelenkt;

Um andre Nachbarstämme fliegt

ihr durch die Luft mit Herrlichkeit.

4. Das habt ihr herrlich hier vollbracht,

und alles, was man von euch rühmt;

Ihr reinen, anderwärts erzeugt,

gingt mit uns in Verwandschaft ein.

5. Als euren Wagen Suria

bestieg, der stets in Eile fliegt,

Da wehrten ab die heisse Glut

die rothen Vögel, die ihr habt.

6. Mit liebevollem Sinne hat,

o Männer, Atri auf euch Acht,

Wenn er den reinen Opfertrank,

o treue, vor euch wallen lässt.

7. Es eilt eur starkes, hohes Ross,

auf euren Fahrten schallt Getön,

Wenn, Ritter, euch durch schönes Werk,

o Männer, Atri wendet her.

8. Süssliebende, o glänzende,

die schwillt von Süss, erwartet euch;

Wenn ihr durchfahrt die Meeresflut,

so bringt man gare Tränke euch.

9. Mit vollem Rechte nennet man

o Ritter, Wonnebringer euch,

Beim Fest die hülfsbereitesten,

beim Fest die holdgesinntesten.

10. Den Rittern mögen kräftigend

willkommen die Gebete sein,[218]

Die wir wie Wagen zimmerten,

wir sprechen hohe Ehrfurcht aus.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1876, [Nachdruck 1990], Teil 1, S. 218-219.
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