VII, 23. [539.] An Indra.

[321] Die Rosse in Vers 3 sind die Gebete.


1. Empor schon steigen preisend die Gebete,

den Indra preise bei dem Fest, Vasischtha;

Er, der mit Kraft die ganze Welt erfüllte,

erhöre, was ich treugesinnter rede.

2. Der gottverwandte Ruf erscholl, o Indra,

als in der Schlacht Befehl die Helden gaben;

Nicht ja erkennt der Mensch des Lebens Länge;

so führ uns über diese Todesnöthe.

3. Ich schirr' an deinen Siegeswagen Rosse,

Gebete stiegen auf zu dem Erhörer;[321]

An Erd' und Himmel stösset Indra's Grösse,

wenn er die Feinde schlägt, die unbesiegten.

4. Der Trank ward fett wie unbelegte Kühe,

ihr Werk lass, Indra, deine Sänger üben;

Wie Vaju komm zu unsern Liederketten;

denn liedgelockt vertheilest du die Beute.

5. Die Tränke mögen, Indra, dich berauschen,

dich starken, der du Sängern reichlich spendest;

Denn du, kein Gott sonst, nimmst dich an der Menschen;

berausche dich, o Held, bei diesem Mahle.

6. So ja besingen Indra die Vasischtha's

den Stier mit Liedern, der im Arm den Blitz hält;

Er schütze Mann und Rind uns, hochgepriesen;

ihr Götter, schützt uns stets mit eurem Segen.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1876, [Nachdruck 1990], Teil 1, S. 321-322.
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