VII, 84. [600.] An Indra-Varuna.

[365] Der Butterlöffel (Vers 1) ist ungleichfarbig, bald dunkel, bald erglühend am Feuer. Der Aditja (in Vers 4) ist Varuna, der Held Indra.


1. Euch Herrscher will zum Feste her ich wenden,

Varuna-Indra, mit Gebet und Opfern;

Im Arm gehalten schreitet zu euch beiden

ungleich an Farbe vor der Butterlöffel.

2. Der Himmel fördert eure grosse Herrschaft,

die ihr mit Banden bindet ohne Stricke;

Mög' uns der Zorn des Varuna vermeiden,

und weite Freiheit Indra uns gewähren.

3. Lasst unser Opfer lieb euch sein bei Festen

und die Gebete preisenswerth den Fürsten;

Uns eile zu der gottgesandte Reichthum;

o fördert uns durch vielbegehrte Hülfen.

4. Gebt uns Besitz, o Varuna und Indra,

der reich an schönen Gütern sei und Speisen;

Der altes Unrecht tilget, der Aditja,

der Held ertheilet ungemessnen Reichthum.

5. Dies Lied erreiche Varuna und Indra,

es helfe schnell zu Kindern mir und Enkeln;

Lasst schatzbegabt zum Göttermahl uns kommen.

Ihr Götter, schützt uns stets mit eurem Segen.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1876, [Nachdruck 1990], Teil 1, S. 365-366.
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