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[535] Vers 3 gehörte wol nicht dem ursprünglichen Liede an. Der strophische Bau in Strophen von je zwei Versen tritt nach seiner Entfernung deutlich hervor. Die Strophen bilden nicht einen zeitlichen Fortgang, sondern springen mehrfach wieder auf die Geburt zurück. Vers 12 und 13 scheinen nach dem Abschluss der ursprünglichen Sammlung hinzugefügt (vgl. Roth's Bemerkungen zu seiner Uebersetzung.)


12. Wer machte einst zur Witwe deine Mutter? | wer wollte dich im Ruh'n, im Wandern tödten? | und welcher Gott erbarmte da sich deiner | als du am Fuss den Vater griffst und todt schlugst [zerschmettertest]?

13. Aus Hunger kochte ich des Hundes Eingeweide, ich fand keinen Gott der sich meiner erbarmte; ich sah die Gattin ganz niedergebeugt; da brachte mir der Adler süssen Soma.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1876, [Nachdruck 1990], Teil 1, S. 535.
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