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[566] 6-12 sind Bruchstücke von Liedern, wie Versmass und Inhalt zeigt.


6. Alle deine Thaten sind bei den Somafesten zu preisen, die du, o mächtiger Indra, an dem Somapresser gethan hast, als du das ferne zusammengehäufte Gut dem mit dem Dichter verwandten Çarabha erschlössest.

7. Strömt nun hervor [ihr Wasser] hier und dort; er ist nicht mehr da, der euch so lange zurückgehalten hat; Indra hat den Blitz herabgeschleudert auf Vritra's Weichen.

8. Der gedankenschnelle Adler durchdrang eilend die eherne[566] Wolkenburg, und als er zum Himmel gekommen, brachte er dem Blitzträger den Soma.

9. Im Innern des Meeres liegt der Blitz von Fluten bedeckt; es bringen ihm die ununterbrochenen, vorschreitenden [Wogen] ihren Zins.

10. Wenn Vāk [die Stimme], die Königin der Götter, unverständliche Worte [den Donner] redend sich niedergesetzt hat, die erfreuende; dann melkt sie aus den vier Weltgegenden Milch [Gewitterregen] als Nahrung sich heraus, wohin ist ihr höchster [Scheitel] gestiegen?

11. Die Göttin Vāk haben die Götter erzeugt, die vielgestaltigen Thieren reden sie; sie, die erfreuende, Saft und Kraft uns strömend, die Milchkuh Vāk komme her zu uns, die hochgepriesene.

12. O Freund, Vischnu, schreite noch weiter aus; o Himmel, gib Raum zum Fortschleudern des Blitzes; wir beide [Indra und ich] wollen den Vritra tödten und die Ströme freilassen; auf Indra's Antrieb mögen die ergossenen gehen.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1876, [Nachdruck 1990], Teil 1, S. 566-567.
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