IX, 1. [713.]

[186] In Vers 7 scheint das Pressen der Somakräuter mit einem Kamfe verglichen zu sein.


1. Im Strom, o Soma, riesle hin,

im lieblichsten, im süssesten,

Dem Indra zum Genuss gepresst.

2. Der Menschen schirmt, Gespenster tilgt,

liess auf den erzgefügten Schooss

Den Sitz sich nieder durch das Holz.

3. Sei du es, der am besten schenkt,

die Feinde schlägt und Freiheit schafft,

Der Reichen Gabe fördre du.

4. Mit Somatränken rinne du

zum Mahl der grossen Götter hin,

Zur Labung und zur Herrlichkeit.

5. Zu diesem Zwecke gehen wir

an jedem Tage hin zu dir,

Auf dich, o Indu, hoffen wir.

6. Der Sonne Tochter reinigt dir

den Soma, der in stetem Lauf

Hin durch des Widders Wolle strömt.

7. Ihn fassen zehn verschwisterte,

zehn schlanke Jungfraun in den Kampf

Am Tage der Entscheidung an.

8. Die unvermählten senden ihn

und sprühen auf den Lederschlauch

Den starken dreigemischten Trank.

9. Und diesem Kalbe mischen nun

die Kühe zu die warme Milch,

Dem Soma für des Indra Trunk.

10. In seinem Rausch erschlägt der Held

die Feinde alle, und es theilt

Die reichen Güter Indra aus.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1877, [Nachdruck 1990], Teil 2, S. 186.
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