IX, 79. [791.]

[246] 1. Es mögen eilen unsre Indu's ausgepresst,

die goldnen Rosse götterwärts unangespornt,

Die Frevler mögen nicht erlangen unser Gut,

vergehn die Feinde, unser Bitten sei erhört.

2. Vor mögen unsre Indu's Rausch-erregend gehn,

durch die wir Rosse schnell uns schaffen oder Gut,

Wir mögen über jedes Menschen Ränke hin

die reiche Beute sicher tragen allezeit.

3. Denn auch des eignen Leids Erreger ist der Feind,

wie auch des fremden Leids der böse Wolf;

Es treffe diese Durst wie in der Wüstenei,

o Soma, tödte, flammender, der Bösen Schar.

4. Zum Himmel, der zuhöchst an deinem Nabel steht,

zu deiner Erde Gipfel stieg der Finger Schar,

Es kauen dich die Steine auf der Rinderhaut,

im Wasser molken Weise mit den Händen dich.

5. So fördern dir, o Indu, deinen kräftigen

und schönen Saft die ersten Ströme warmer Milch,

Zu Boden schmettre, Flammender, jedweden Feind,

der liebe Rauschtrank zeige sich als deine Kraft.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1877, [Nachdruck 1990], Teil 2, S. 246.
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