IX, 80. [792.]

[246] 1. Es rieselt hell des männerschaunden Soma Strom;

die Götter ruft durch heil'ges Werk vom Himmel er;

Er blitzet auf mit des Gebetsherrn Donnerton,

die Meeresbecken fassen seine Säfte nicht.

2. Du rascher, dem die Kühe jetzt entgegenschrien,

steigst glänzend nieder in den erzbesehlagnen Schooss,

Den Fürsten schenkend langes Alter, hohen Ruhm,

du starker Trank, o Soma, strömst dem Indra zu.

3. In Indra's Magen rieselt der berauschendste,

in Kraft gekleidet, segensreich zu hohem Ruhm;

Er dehnt sich weit, zu allen Wesen hingewandt,

und hüpfend eilt der goldne Hengst, der kräftige.

4. Dich tausendström'gen melken nun die Männer aus,

zehn Finger dich, den süssesten, der Götterschar;[246]

Bewegt von Männern, Soma, vom Gestein gepresst,

viel Gut erbeutend riesle alle Götter her.

5. Mit Steinen melken sie geschickt dich süssesten,

und die zehn Finger in den Wassern dich den Stier;

Berauschend, Soma, Indra und den Götterstamm,

hellflammend fliessest wie des Stromes Welle du.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1877, [Nachdruck 1990], Teil 2, S. 246-247.
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