IX, 89. [801.]

[257] 1. Schon floss er her auf seinen Bahnen fahrend,

und strömte flammend wie des Himmels Regen,

In tausend Strömen liess er hier sich nieder

im Schooss der Mutter, in dem Holze, Soma.

2. Der Flüsse König legte sein Gewand an,

des Opfers Schiff, das grade fährt, bestieg er;

Im Wasser wächst der Aar-getragne Tropfen,

der Vater tränkt ihn, er den Spross des Vaters.

3. Dem raschen Löwen nahten süsse Tränke,

dem rothen Hengst, dem Herrscher dieses Himmels,

Der Held verlangt im Kampf zuerst nach Kühen;

der Stier bewacht das All mit seinem Blicke.

4. Sie schirren an den Wagen, breit an Rädern,

den hohen, hehren, milchbedeckten Renner,

Es striegeln ihn die blutsverwandten Schwestern,

die gleichentstammten kräftigen, den schnellen.

5. Vier milchversehne Kühe gehen mit ihm,

sich niederlassend in das gleiche Becken,

Sie strömen ihm, gereinigt mit Verehrung,

und sind um ihn, die vielen, allenthalben.

6. Des Himmels Pfeiler und der Erde Stütze

ist er, in seiner Hand sind alle Völker;[257]

Dem Sänger fliesse immer deine Quelle;

für Indra's Grösse strömt des Methes Welle.

7. Unangefochten, siegreich riesle, Soma,

zum Göttermahl dem Indra, Feinde tödtend,

Verleih uns grossen, glanzbegabten Reichthum;

wir seien Herrn von starken Heldenscharen.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1877, [Nachdruck 1990], Teil 2, S. 257-258.
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