IX, 91. [803.]

[258] 1. Es eilt der Tummler wie beim Wagenrennen,

mit Kunst der weise, erste Liederfinder;

Zehn Schwestern treiben auf der Wolle Gipfel

das Wagenross heran zu seinen Sitzen.

2. Gepresst zum Mahl des himmlischen Geschlechtes

ist Indu von der Menschen Priesterscharen,

Unsterblich er, von Sterblichen gereinigt

durch Widderwolle, Milch und Wasserfluten.[258]

3. Der Stier dem Stier zubrüllend, ihm der Rauschtrank,

dringt flammend, leuchtend er zur Milch der Kuh hin,

Auf unbestäubten Pfaden geht er jubelnd

der Lieder kundig durch das Sieb als Sonne.

4. Zerbrich auch der Gespenster feste Sitze,

eröffne Güter, Indu, hell erstrahlend;

Von oben her zerspalt mit schnellem Hiebe

der Feinde Führer in der Näh und Ferne.

5. So bahne du nach alter Art dem neuen

Gesang die Wege vor uns, güterreicher!

Die unbezwinglich für den Feind und stark sind,

die lass uns finden, reich an That und Gut du.

6. So schenke du, hell leuchtender, uns Wasser,

uns Glanz und Kühe, Kinder viel und Enkel,

Uns weites Feld, uns Segen, hellen Lichtschein,

dass lange wir die Sonne sehn, o Soma!

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1877, [Nachdruck 1990], Teil 2, S. 258-259.
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