IX, 92. [804.]

[259] 1. Ergossen ist der goldne Saft zur Seihe,

gepresst, getrieben wie zum Preis der Wagen;

Geklärt hat er des Indra Ton gefunden

und hat erfreut die Götter durch Genüsse.

2. Zur Seihe eilte jetzt er Männer-schauend,

als Seher sich in seinem Schoosse zeigend,

Als Priester sitzend in dem Platz der Becher;

ihm sind genaht die sieben weisen Sänger.

3. Zum eignen Sitz geht flammend, vorwärtsdringend

der weise Soma, allen Göttern eigen,

Er weile gern bei allen Priesterwerken;

den fünf Geschlechtern strebet zu der Weise.

4. An deinem heil'gen Ort, o lichter Soma,

sind alle diese dreiunddreissig Götter;

Zehn Finger klären dich auf wollnem Gipfel

aus eigner Lust und sieben schnelle Ströme.

5. Das sei uns nun der wahre Ort des Flammers,

an dem die Sänger alle sich vereinen;

Der Lichtschein, welcher Raum dem Tage schaffte,

der half dem Manu, wehrte ab den Dämon.

6. Wie um den vieh-versehnen Sitz der Priester,

wie zur Versammlung geht der gute König,

So ging jetzt Soma flammend zu den Kufen,

sich setzend wie im Wald der wilde Büffel.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1877, [Nachdruck 1990], Teil 2, S. 259.
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