X, 1. [827.] An Agni.

[289] 1. Beim Morgen-Anbruch steht der hohe aufrecht,

mit Lichtschein kommt er aus dem Dunkel steigend,

Mit hellem Glanz hat Agni, schön an Gliedern,

geboren nun erfüllt die Sitze alle.[289]

2. Du bist erzeugt als Spross der beiden Welten,

o Agni, schön vertheilt in die Gewächse;

Das lichte Füllen kommt durch Nacht und Dunkel

von seinen Muttern her und wiehert laut nun.

3. Vischnu fürwahr, der Agni's höchsten Ort kennt,

beschützt den dritten Ort, der hochgeborne;

Wenn dessen Milch zur seinen er gemacht hat,

dann preisen ihn die weisen, hier erscheinend.

4. Drum kommen auch die Mütter, die dich nähren,

mit Speisen her zu dir, der Speisen gern hat,

Und wieder nahest du den neu geschmückten,

du bist der Priester in der Menschen Häusern.

5. Den Priester ihn des Fests mit lichtem Wagen,

der hell erstrahlt als Fahne jedes Opfers,

Der gleich an Macht ist mit den Göttern allen,

der Menschen Gast, den Agni, schmückt mit Glanz aus.

6. Doch er, gehüllt in prächtige Gewänder,

der Agni steht im Mittelpunkt der Erde;

Geboren, flammend in dem Sitz der Andacht,

o König, bring als Opfrer her die Götter.

7. Denn du, o Agni, hältst ja Erd' und Himmel,

gleich wie der Sohn die Aeltern fest umschlungen,

Geh zu den Göttern, die nach dir verlangen,

und fahr sie her, o jüngster, o gewalt'ger.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1877, [Nachdruck 1990], Teil 2, S. 289-290.
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