X, 54. [880.] Lied des Brihaduktha an Indra.

[340] 1. Mit Kraft will, mächt'ger, deinen Ruhm ich künden;

als furchtsam dich die beiden Welten riefen,

Halfst du den Göttern, schlugst die Macht des Dämons,

als manchem Wesen, Indra, Huld du schenktest.

2. Als du dahingingst, wachsend an dem Leibe,

den Menschen zeigend, Indra, deine Kräfte,

Da war's dein Zauber, was man Kämpfe nannte,

nicht jetzt, noch je ist dir ein Feind gewachsen.

3. Gab je es Sänger, welche vor uns lebten,

die deiner ganzen Grösse Ziel erreichten?

Der du zugleich den Vater und die Mutter

aus deinem eignen Leibe dir erzeugt hast.

4. Vier allerhöchste Wesenheiten sind dir,

dem allgewalt'gen, ewig unvertilgbar;

Nur dir allein sind alle sie zu eigen,

durch sie hast, starker, du vollbracht die Thaten.

5. Du hast die Güter alle, und kein andrer,

die im Verborgnen und die offenbar sind;

Durchkreuze nicht, o reicher, meine Wünsche,

du weisest an, o Indra, du beschenkst auch.

6. Der du ins Licht des Lichtes Glanz gesetzt hast,

und Süssigkeit mit Süssigkeit besprengt hast,

Dir, Indra, ist dies liebe Kraftgebet jetzt

gesagt vom frommen Dichter Brihaduktha.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1877, [Nachdruck 1990], Teil 2, S. 340.
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