X, 118. [944.] An Agni.

[395] 1. Den Fresser, Agni, schlag herab,

erstrahlend bei den Sterblichen,

Hellwirkender im eignen Sitz.

2. Du steigest schön getränkt empor,

eilst jauchzend zu der Butter hin,

Wenn dir die Löffel sind genaht.

3. Begossen leuchtet Agni auf,

der mit Gesang zu preisen ist,

Der Löffel salbt sein Angesicht.

4. Mit Butter wird der glänzende

gesalbt und Agni strahlet reich,

Im Antlitz Honig, schön getränkt.

5. Entzündet wirst du rauschender

den Göttern, Opferfahrender!

Drum rufen dich die Sterblichen.[395]

6. Den Agni ehrt, o Sterbliche,

mit Butter den Unsterblichen,

Den Hausherrn, den untrüglichen.

7. Mit untilgbarer Flammenglut,

o Agni, brenn' das Nachtgespenst,

Erglänze als des Rechtes Hort.

8. Die Hexenschar versenge du,

Agni, mit deinem Angesicht,

Bei den weitherrschenden entflammt.

9. Des Menschen besten Opfrer dich

entflammten die weitherrschenden

Als Opferfährmann mit Gesang.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1877, [Nachdruck 1990], Teil 2, S. 395-396.
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