X, 142. [968.] An Agni.

[413] 1. O Agni, dir gehört nun dieser Sänger an,

kein andres Band der Freundschaft gibt es, Herr der Kraft!

Denn Segen bringend, dreifach schirmend ist dein Schutz,

schaff in die Ferne das verwundende Geschoss.

2. Der Berg ist deine Heimat, der du Trank begehrst,

du, starker Agni, machst dir alle Wesen hold;

Wie Rosse lass zum Ziele unsre Bitten gehn,

wie Hirten ihrer Heerde schreiten sie voran.[413]

3. Ob kauend auch, verschonest du, o Agni,

doch vieles Buschwerk, o du selbstgewalt'ger,

Und leere Streifen gibt's ja zwischen Aeckern,

nicht mögen deinen scharfen Pfeil wir reizen.

4. Wenn aufwärts du und abwärts kauend wanderst,

so eilst du weit hin, wie ein Heer nach Beute,

Wenn deinem hellen Licht der Windzug nachweht,

scheerst du die Erde wie den Bart der Scheerer.

5. Es wurden sichtbar seine Wagenreihen,

nur eine Strasse, aber viele Wagen;

Wenn Agni du, ausstreckend deine Arme,

herabkommst auf die hingestreckte Erde.

6. Dein Licht lass aufwärts steigen, und dein Schnaufen,

und wenn du opferst, Agni, deine Tränke;

Im Wachsen steig' empor und beug' dich nieder,

lass alle Götter heute bei dir sitzen.

(7. 8. siehe Anhang.)

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1877, [Nachdruck 1990], Teil 2, S. 413-414.
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