X, 170. [996.] An den Sonnengott.

[426] 1. Der weithin leuchtet, trinke süssen Somatrank,

geh' ungebeugtes Alter unserm Opferherrn;

Er, der vom Wind beflügelt rechten Schutz verleiht,

die Menschheit nährt an vielen Orten weit erstrahlt.

2. Der weithin leuchtet, hat sein schöngetragnes Licht,

erzeugt und an des Himmels festen Halt gefügt,

Das labungsreichste, wahre, das die Feinde tilgt,

Asuren tödtend, Hasser, Gegner, Eiferer.

3. Dies schönste Licht der Lichter, das erhabendste,

das allbesiegend Beute macht, wird hoch gerühmt,

Der Strahl, das All bestrahlend mit der Sonne Schein,

hat weit verbreitet Kraft und ungebeugte Macht.

4. Erstrahlend hell mit deinem Licht

ersteigst des Himmels Aether du,

Durch den die Wesen alle hier getragen sind,

der alles wirkt, mit allem göttlichen begabt.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1877, [Nachdruck 1990], Teil 2, S. 426.
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