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[450] Das Lied ist namentlich in der ersten Hälfte mannichfach verstümmelt und zum Theil dunkel. Es ist an Indra gerichtet, Vers 6 an Indra und Parvata.


1. Durch dich, o mächtiger, mögen wir in dem alten Kampfe, von dir, o Indra, unterstützt die Feinde besiegen, überwinden die[450] bekämpfenden; an diesem nächsten Tage mögest du nun dem Somapresser Muth einsprechen; bei diesem Opfer mögen wir die im Kampf gemachte Beute vertheilen, wir nach Gut verlangenden die im Kampf gemachte Beute.

2. In dem glanzverschaffenden Kampfe, bei dem Rufe des eifrigen, bei der eignen Ausschmückung des früh wachen [Agni]A1, bei der eignen Ausschmückung des wirksamen; Indra erschlug [die Feinde] nach seiner Weise, er der von jedem Wesen anzurufen ist; bei uns mögen sein deine Gaben allesammt, des heilbringenden heilbringende Gaben.

3. Das aber ist nach alter Weise deine glänzende Huld; bei welchem Opfer sie den Sitz herrlich machten, da wählst du dir des heiligen Werkes Sitz (?)A2; das mögest du kund machen (?); sie blicken hinein mit Strahlen (?). Dieser Indra wird erkannt als der kampflustige, von den unter Stammgenossen wohnenden als der kampflustige (?).

4. Jetzt fürwahr, wie früher auch, ist diese deine That zu preisen, dass du, o Indra, den Angiras den Stall eröffnetest, hülfreich den Stall eröffnetest; in gleicher Weise wie mit ihnen siege und kämpfe auch mit uns; den Somapressern überliefere jeden Gottlosen, jeden zornentbrannten Gottlosen.

5. Wenn der Held durch seine Geisteskräfte die Menschen erleuchtet, dann kämpfen bei ausgesetztem Preise siegreich die schatzbegierigen, dann dringen vor die schatzbegierigen; ihm singen sie mit Kraft, um kinderreiches Alter stürmend zu erlangen; in ihm suchen die Gebete ihre Heimatsstätte, wie zu den Göttern hin die Gebete.

6. Ihr beide, o Indra und Parvata, möge als Vorkämpfer, jeden, welcher uns befeindet, hinwegschlagen, mit dem Blitze jeden solchen schlagen; der versteckte möge froh sein, dass er den Schlupfwinkel erreicht hat; unsere Feinde, o Held, durchbrich von allen Seiten, als Durchbrecher von allen Seiten.

Fußnoten

A1 Es fehlt hinter uṣarbúdhas ein zwei- oder dreisilbiges Wort, etwa eine Bezeichnung des Agni, vielleicht gar agnés.


A2 In diesen Zeilen ist der Text ganz verderbt, der Sinn unklar, und auch mit brauchbaren Conjecturen wird ihm schwer aufzuhelfen sein.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1877, [Nachdruck 1990], Teil 2, S. 450-451.
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