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1-4. 6. Die altgewordene Lopamudra sucht ihren Mann, Agastja, zur Begattung zu reizen. In Vers 4 c.d. tritt der Dichter redend ein.[460] Vers 5 ist eingeschaltet. Vgl. Delbrück, »Altindische Tempuslehre«, S. 72.


1. »Viele Jahre und viele ermattende Tage hindurch, Abends und Morgens habe ich mich abgemüht; das Alter mindert die Schönheit der Leiber; mit ihren Frauen sollen sich die Männer gatten.

2. Denn auch die, welche früher fromme Werke pflegten und zugleich mit den Göttern die heiligen Bräuche priesen, haben jetzt ausgespannt; denn nicht erreichten sie das Ziel; mit ihren Frauen sollen sich die Männer gatten.

3. Weil die Götter den unterstützen, der sich redlich bemüht, so werden wir beide alle Gegner überwinden; wir werden dann gewinnen den hundert Listen darbietenden Wettkampf, wenn wir zu einem Paar vereinigt sie treiben.

4. Nach dem Stiere [dem Manne], der mich verschmäht, hat mich Begierde ergriffen, die von hier entspringt, von dort, von allen Seiten.« Lopamudra zieht den Gatten an sich; den seufzenden weisen saugt die unweise aus.

6. Agastja, grabend mit den Schaufeln (?), Nachkommenschaft und Kraft begehrend, hat beides erlangt; der mächtige Dichter, er erlangte Erfüllung seiner Wünsche bei den Göttern.


5. Dieser Vers steht mit dem ganzen Liede in keinem Zusammenhange; er ist Fragment eines andern Liedes und wie es scheint hereingeschoben wegen Anklang des pulukâmas an kâmas (Vers 4.)


5. Diesen Soma, den ins Innere geschlürften, rufe ich aus der Nähe an; was immer wir für Sünde gethan, die vergebe er; denn viel begehrend ist der Mensch.

Quelle:
Rig-Veda. 2 Teile, Leipzig 1877, [Nachdruck 1990], Teil 2, S. 460-461.
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